Slopestyle: eine Klasse für sich

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Slopestyle: eine Klasse für sich

Wortschatz zum Spezialthema Slopestyle

Slopestyle ist die jüngste Disziplin der Freestyle-Snowboarder und 2014 erstmals olympisch. Heute ging es in Sotschi bei den Männern um das Finale. Die Sportart ist spektakulär. Beim Zuschauen wird einem schwindelig, bei den Fachbegriffen dieser Sportart staunt man nicht weniger.

Der Parcours wird von Shapern erdacht und gebaut, die dabei besonders kreativ sind. Beim Slopestyle (la planche acrobatique de neige) gleicht kein Parcours dem anderen, jeder Wettbewerb ist anders. Zum Parcours gehören in den Schnee eingepflanzte sog. Obstacles, also Hindernisse (les obstacles), die es gilt, nicht einfach nur zu überwinden (surmonter) – das wäre zu einfach -, sondern besonders elegant und kreativ zu passieren – mit sog. Tricks (les figures), so heißen die Bewegungen oder Drehungen in der Luft oder am Boden. Zu den Obstacles gehören Rails (Geländer, les rails), auf das der Extremsportler mit dem Snowboard springt (sauter) – entweder frontside (mit dem Oberkörper nach vorne, hangabwärts) oder backside (mit dem Oberkörper nach vorne, hangabwärts) – und über das er dann gleitet (glisser) und wieder herunter springt.

Weitere Obstacles sind mehr oder weniger hohe Schanzen (les tremplins et les rampes), sog. Kickers, sowie Walls (Wände, les murs). Am Start gibt es noch das coole Get-To-Pist-Greeting, dann geht es los (c’est parti). Beim Lauf geht es darum, dass die Hindernisüberwindung mit besonders viel Kreativität erfolgt und die einzelnen Elemente besonders pfiffig miteinander verknüpft werden – also mit Style (avec style).

Spin Tricks sind Drehungen (les rotations) um die körpereigene Längsachse (Schrauben, les vis). Angegeben wird die Anzahl der erfolgten Drehungen in Grad (dabei zählt man in 180° Schritten) sowie die Seite, die während der ersten 180° des Spins in Fahrtrichtung (hangabwärts) zeigt.

Spins:

  • halbe Drehung = 180° (one-eighty) (un 180, un demi-tour, soit 180 degrés d’angle)
  • 1 Drehung = 360° (three-sixty) (un 360, trois six pour un tour complet)
  • 1,5 Drehungen = 540° (five-fourty) (un 540, cinq quatre pour un tour et demi)
  • 2 Drehungen = 720° (seven-twenty) (un 720, sept deux pour deux tours complets)
  • 2,5 Drehungen = 900° (ninehundred) (un 900 pour deux tours et demi)
  • 3 Drehungen = 1080° (ten-eighty) (un 1080 ou big foot pour trois tours)
  • 3,5 Drehungen = 1260° (twelve-sixty) (un 1260 ou douze soixante pour trois tours et demi)
  • 4 Drehungen = 1440° (fourteen-forty) (un 1440 ou quatorze quarante pour quatre tours)

Beispiel von heute im ZDF: „Auch den frontside twelve sixty stellt er sauber hin“, kommentiert Jan Wiecken (Bayerischer Rundfunk) mit viel Fachwissen und staunt weiter: „Uuh, backside fourty-fourty, ganz schwierig … und ah, jetzt hardway two seventy … Ja, da sagen die Judges, das wollen wir sehen!“.

Flips (les flips) sind Salti (les saltos). Schraubt sich der Snowboarder nicht nur um die eigene Achse, sondern verbindet das Ganze mit einem Salto, spricht man von einem Cork. Es gibt Double Corks, und die Weltspitze springt inzwischen auch Triple Corks – das ist der aktuelle Königssprung. Der Backside Cork ist der Rückwärts-Salto, der Fronstside Cork ist der Vorwärts-Salto.

Besonders nett: die Bezeichnungen regular und goofy. Ein regular angefahrener Backside Spin wird im Uhrzeigersinn gedreht, ein goofy angefahrener gegen den Uhrzeigersinn – alles klar?

Grabs sind Griffe (les saisies) am Brett, also am Board (la planche). Es gibt viele verschiedene Bezeichnungen für Grabs, abhängig davon, ob sie mit der Front Hand oder der Back Hand und an welcher Stelle sie ausgeführt werden. Die Grabs heißen zum Beispiel Tailgrab (die hintere Hand grabt das Tail) oder Nosegrab (die vordere Hand grabt die Nose) oder tragen ganz spezielle Namen wie Crail (die hintere Hand grabbt die Nose), Roast Beef (die vordere Hand grabt zwischen den Beinen hindurch in der Mitte der Backsidekante), Chicken Salad (die hintere Hand grabt zwischen den Beinen hindurch in der Mitte der Backsidekante), Mute (die vordere Hand grabt in der Mitte an der Frontside) usw.

Die Slopestyle-Fahrer (les riders ou les rideurs) sind, so berichtet man mir (in Deutsch), stylish, cool und happy, sie haben viel Spaß. Wunderbar!

Links:
Weitere Details in Deutsch: hier
Weitere Details in Französisch: ici

 

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