Spaß, Spiel und Schlafen

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Spaß, Spiel und Schlafen

Hallo Ihr Lieben da draußen im Universum,

ich hoffe, es geht euch allen gut und ihr passt schön auf, dass ihr gesund bleibt.

Mir geht es hier in meiner WG super. Ich hab viel Spaß – na ja, meistens. Manchmal treffen wir uns mit einer jungen Menschin, die meinem Frauchen beibringt, mich zu erziehen. Erziehung, haha! Als ob das nötig wäre! Das fängt schon beim Ziehen an der Leine an. Wenn ich doch am Wegesrand was schnuppern will und mein Frauchen das nicht merkt, na, dann zieh ich mit ganzer Kraft dorthin. Ist doch verständlich, oder? Und überhaupt: Warum an der Leine? Ich will doch die Welt entdecken. OK, ich folge nicht immer, wenn Frauchen ruft, aber da rufen halt andere Dinge, die wichtiger sind. Man muss doch Prioritäten setzen im Leben. Frauchen ist immer „im Angebot“, auch wenn sie sich die Seele aus dem Leib ruft – sie ist später immer noch da für mich. Aber der schwarze Vogel, der da sitzt und mich provoziert, der verführerische Duft von Artgenossen an Büschen und Sträuchern, ein Eichhörnchen, das mich herausfordernd anguckt, wohlwissend, dass ich nicht auf Bäume klettern kann … Das alles ist doch viel wichtiger, da stimmt ihr mir bestimmt zu. Und außerdem: Meine Ohren funktionieren prima, ich höre das kleinste Mausegeräusch, aber ich hab doch schließlich einen eigenen Charakter und will selbst entscheiden, ob ich einem Kommando folge oder nicht. Schließlich bin ich Terrier, das ist nicht nur eine Hunderasse, sondern Beruf und Berufung. Frauchen wird das auch noch kapieren.

Ansonsten, das wisst ihr ja, muss ich hier dauernd arbeiten und auf alles Mögliche achten: Als Büroassistent, dass Frauchen die nötigen Pausen einrichtet – für sie und für mich wichtig; als Küchenassistent, dass nichts auf dem Boden liegen bleibt, falls mal etwas herunterfällt; als Badassistent, dass alles so abläuft, wie es sich gehört; als Gartenassistent, dass der Boden immer durch Aufgraben gelüftet wird; und neuerdings als Ofenassistent, dass Herrchen alles richtig macht. Ich kann euch sagen: Die Tage sind anstrengend. Deshalb schlafe ich auch meistens bis halb acht morgens.

A propos schlafen: Ich hab’s geschafft. Ich schlaf jetzt in Frauchens Bett, sie darf neben mir liegen. Herrchen ist nicht begeistert, aber das ist schließlich nicht mein Problem. Ich kuschel mich meist an Frauchens Rücken oder an ihre Füße – auf dem Deckbett natürlich, alles andere wäre mir viel zu warm. So kann ich nämlich auch immer darauf achten, dass mir Frauchen nicht entwischt. Ich folge ihr immer noch wie ein Schatten. Und manchmal geht sie in einen Raum und macht die Tür zu schnell zu, dass ich mit reinkann (wer weiß, was sie da drin macht …), dann warte ich eben vor der Tür geduldig, bis sie wieder rauskommt.

Ich hatte euch doch erzählt, dass da in einem kleinen Zimmer unserer WG ein Kerl war, der so aussieht wie ich. Jetzt hab ich noch einen entdeckt. Der liegt am Boden unter einem Tischchen. Immer wenn ich zu dem Tischchen geh, ist der Kerl da. Irgendwie hab ich den Verdacht, dass der mich provozieren will. Ich lass mir aber nix anmerken und ignoriere ihn … fast.

Kürzlich kam Frauchen mit einem Intelligenzspiel für Hunde. Intelligenz, haha, als ob ich das unter Beweis stellen müsste. Das Ding hab ich in einer Minute durchschaut – übrigens wie mein Vorgänger, der hat mir das nämlich erzählt. Diese Spiele werden von Menschen erfunden, die halt wie Menschen denken – geht ja auch nicht anders. Aber wir Fellnasen der Sorte Hund denken doch ganz anders, und vor allem ist unsere Nase viel leistungsfähiger als so eine Menschennase. Ein Hund hat eine um das 1000-fache feinere Geruchswahrnehmung als ein Mensch. Und so finde ich im Bruchteil einer Sekunde heraus, unter welchem Hütchen das Leckerli versteckt ist.

Tagsüber schlafe ich ganz wenig. Ich finde, schlafen wird völlig überbewertet, außerdem könnte ich ja was verpassen. Zum Beispiel, dass Herrchen einen Becher Buttermilch trinkt. Ich leck nämlich unglaublich gern den Becher aus. Blöd ist nur, dass ich da mit meiner Schnauze nicht bis ganz unten reinkomme. Das war bei meinem Vorgänger Filou anders, der hatte eine längere Schnauze. Na ja, so ist das halt. Esst ihr auch gerne Buttermilch? Mein Frauchen mag das gar nicht, aber zum Glück trinkt Herrchen fast täglich so einen Becher. Das ist gesund und hat nur 0,2  % Fett. Joghurt und Hüttenkäse mag ich auch und krieg ich auch täglich, sonntags mit einem halben Eigelb und einem Klecks Honig. Frauchen weiß schon, wie sie mich verwöhnen kann.

So, das war’s wieder für heute. Passt schön auf euch auf.

Feuchtfröhliche Fellnasenstupser

Euer Freddy

  1. Freddy du machst das schon,
    Frauchen muss nur kapieren, dass deine Ohren auf ‚ich hör nix‘ stehen, in gewissen Situationen
    von wegen “ auch wenn sie sich die Seele aus dem Leib ruft“
    Entweder du bist gehorsam und Frauchen kann dich rechtzeitig abrufen sonst hilft alles Rufen nicht und du bist erstmal „weg“ — aber kehrst eh in kurzer (hoffentlich) Zeit zurück….

    • Klar, Frauchen ruft ja auch nur einmal, dann dreht sie sich um und läuft weg. Na ja, dann trotte ich halt hinterher. Sie braucht mich ja.

  2. Hallo Freddy, ich habe mich wieder sehr über deinen Bericht gefreut. Du wickelst dein Frauchen ganz schön um die Pfoten, aber wenn ich so darüber nachdenke man kann dir aber auch wirklich nicht böse sein. Ich bin schon sehr auf den nächsten Bericht gespannt.

    • Liebe Inge, vielen Dank, dass du so ein begeisterter „Fan“ bist. Ja, ich gebe zu, ich habe mein Frauchen verzaubert. Und so mancher sagt, ich hätte es faustdick hinter den Ohren. Bleib gesund.

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