Samtige Aprikose – Wissenswertes

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Samtige Aprikose – Wissenswertes

Gesund wie kaum eine andere Obstsorte

Neben Nektarinen und Pfirsichen fristet die samtige Aprikose ein Schattendasein. Dabei ist sie gesund wie kaum eine andere Obstsorte.

William Shakespeare dichtete ihr eine aphrodisierende Wirkung an, Vincent Van Gogh widmete ihr ein Gemälde, und manche behaupten sogar, sie sei für die überdurchschnittlich hohe Lebenserwartung der im Norden des Kaschmirs lebenden Hunzukuc, der Bewohner des Hunzatals, verantwortlich, die besonders viele Aprikosen verzehren: Die Rede ist von der gelb bis orangerot gefärbten Frucht mit der samtigen Haut.

Aprikosen wachsen an einem Strauch oder an einem kleinen Baum und gehören zur Gattung Prunus innerhalb der Familie der Rosengewächse – wie viele bekannte Obstarten wie Äpfel, Birnen, Brombeeren, Erdbeeren und Himbeeren sowie Kirschen, Zwetschgen, Pflaumen, Pfirsiche und Mandeln. Der Aprikosenbaum ist eine Bienentrachtpflanze, das heißt, dass sie Bienen besonders viel Nektar und Pollen bietet.

Die kleine Frucht fristet ein Schattendasein, aber sie hat es in sich, denn sie wartet mit einer ganzen Reihe wertvoller Inhaltsstoffe auf: Vom Vitamin C sowie E, B1, B2, B3, B4, B5, B6, Betakarotin und Provitamin A (mit 200 μg/100 g den höchsten Anteil aller Obstarten) bis hin zu wichtigen Mineralien wie Kalium, Magnesium, Natrium, Phosphor, Kalzium und Eisen – geballte Gesundheit, deren Wirkung in getrockneter Form noch verstärkt wird.

Der größte Produzent der Aprikose ist heute die Türkei, gefolgt von Italien, Spanien und auch Österreich, wo sie übrigens Marille genannt wird – eine Bezeichnung, die in meinen Ohren wie ein schöner Vorname klingt. Die Farbe der reifen Früchte variiert von gelb bis orangerot, einmal geerntet reifen sie nicht mehr nach. Roh machen sie in süßen wie in herzhaften Salaten eine gute Figur, zum Beispiel mit Minze und Fenchel. Sie werden auch gerne zu würzigem Relish oder süßer Konfitüre, feinem Coulis oder leckerem Kompott, zum Beispiel mit Anis und Walnüssen, verarbeitet. Man kennt außerdem Marillenlikör und -schnaps sowie Marillenkernöl.

Kuchenrezepte mit Aprikosen gibt es zuhauf – von der einfachen Tarte bis zur aufwendigen Aprikosencremetorte. Mit Butterblätterteig harmoniert die Aprikose besonders gut und ist eine feine Alternative zur traditionellen Apfeltasche. In der berühmten Sachertorte ist die Aprikosenmarmelade eine unverzichtbare Zutat.

Übrigens wird auch der Samen im Inneren des Kerns der Aprikose verwendet. Zusammen mit Zucker wird er zu Persipan verarbeitet, das einen ähnlichen Geschmack wie der aus Mandeln hergestellte Marzipan hat.

Aprikosenkerne enthalten ein giftiges blausäureabspaltendes Amygdalin. Deshalb sollten sie besser nicht verzehrt werden – ganz im Gegenteil zur Frucht.

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